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Pünktlich um 18 Uhr trafen wir uns am Zolli-Haupteingang zu dem von Alex organisierten und gesponserten ersten Winterhock. Da nächtliche Führungen durch den Zolli offenbar beliebt sind und mehr oder weniger zeitgleich wie  unser Event statfinden, waren wir nur eine von etlichen Gruppen, die sich dort versammelten. Zu Fuss gings vorerst noch oberirdisch durchs Nachtigallenwäldchen, wo es zwar weder Nachtigallen zu lauschen noch Trottoiramseln zu  bestaunen gab, dafür aber den Birsig, dem wir bis zu seinem Ende nun folgen würden. Nach einer kurzen Einführung durch unsere sympathische Führerin gings bei der Heuwaage auch schon hinab in den Birsig-Kanal unter der Altstadt von Basel hindurch. Erstaunlicherweise war der Birsigtunnel sehr sauber, und weder Clochards noch Ratten waren zu sehen. Auch aus olofaktorischer Sicht brauchte man die Nase weder zu rümpfen noch sich selbige zuzuhaltgen. Der Grund für all dies liegt offenbar darin, dass bei starkem Regen das Wasservolumen bis 100 mal grösser ist als die 600 Liter pro Sekunde, die am Freitagabend dem Rhein zuflossen. Derartige Wassermassen schwemmen alles weg, was sich im Kanal befindet und nicht niet- und nagelfest ist, und manchmal ziehen sie gar die Leitungen (Fernwärme etc.) in Mitleidenschaft.

Bei verschiedenen Halts unterwegs erfuhren wir, was genau sich über unseren Köpfen jeweils befand ("Kino Plaza", "Steinenberg", "Falknerstrasse" etc.) und wie sich Basel präsentierte, bevor der Birsig in den Untergrund gezwängt wurde (Brücken beim Kino Plaza, beim Steinenberg, Birsig als städtischen Kloake, etc.). Dass das Wohnen am Birsig in alten Zeiten weder gesund noch appetitlich war, zeigten die alten Aufnahmen ganz klar. Aber vielleicht wäre es heute möglich, den Birsig zumindest teilweise wieder ans Tageslicht zu bringen? Schöner als der als vor allem Aargauern und Rampassen als Parkplatz dienende Birsig-Parkplatz zwischen Steinenvorstadt und Steinentorstrasse wäre ein wieder offengelegter und heute ja sauber daherkommender Birsig allemal.

Beim Hotel Drei Könige endet der Birsig und damit auch unsere "Unter-Basel-Tour", noch lange aber nicht der Abend. Zu Fuss gings dem linken Rheinufer entlang bis zur Ueli-Fähre, welche nach dem Läuten der Glocke auch flugs vom andern Ufer herübergleitete und auf welcher wir bei einer verlängerten Überfahrt den Apero eingeschenkt bekamen. Nachdem der Weisse seiner Bestimmung zugeführt worden war, machten wir am Kleinbasler-Ufer fest und spazierten zu Fuss in die Eintracht an der Klybeckstrasse, wo der Cordon-Bleu Weltmeister Torzi zu Hause ist. Es war zwar ziemlich verqualmt in dieser typischen Quartierbeiz, die Bedienung war forsch, und das Essen wollte auch seine Weile haben, aber die schliesslich aufgetragenen Cordon-Bleus waren es wert: riesengross, mit sehr viel Käse, und anders zubereitet als ein "normales" Cordon-Bleu: Quasi ein mit Käse gefüllter gigantischer Rollbraten, der dann auch wie Braten in Einzelstücke geschnitten wird. Zu einer Stunde, wo das Nach-Hause-Kommen mit ÖV noch möglich war, verliessen wir dann mit prall gefüllten Bäuchen und nur ganz leicht schwankend die Beiz, um in sanften Träumen ins bevorstehenende Weekend hinüberzudösen. Insgesamt, ein ausgezeichneter Winterhock, der uns in bester Erinnerung bleiben wird. Vielen Dank an Alex!