News

 

 

 

„Hallo, wo bist Du? Es ist 06:45 und wir warten auf dich". Nach einer kurzen Klärung per Telefon machten wir uns ohne den „Vermissten" auf den Weg. Lagen doch an diesem Tag noch über 450 Km und 4 Pässe vor uns.

2 Stunden und 150 Km später wärmten wir uns beim ersten Zwischenhalt im Passagio Snack des Restoroute Motel de la Gruyère wieder auf. Ein warmer Kaffee, die Morgensonne und der Blick auf den Lac de la Gruyére wärmten auch die kältesten Glieder und Gemüter.

Mit 13 Harleys und 14 Personen durch das Haute Gruyère Richtung Col des Mosses (VD/1445 M.ü.M) und weiter ohne Zwischenhalt (ausser einem Tankstopp) Richtung Col du Pillon (BE, VD/1546 M.ü.M). Auf dem Pillon war wieder ein Zwischenhalt angesagt.

Vorbei an den Hotelburgen der Fremdenmetropole Gstaad, durch das Saanen- und Simmental mit den vielen heimeligen Bauernhäusern, durch Zweisimmen und Spiez Richtung Interlaken.

Tanken war dringend angesagt – für Mensch und Maschine. Die Maschinen waren schnell betankt, für unsere persönliche „Betankung" nahmen wir uns mehr Zeit und genossen Essen und Aussicht im Hooters am Höhenweg, der Promenade in Interlaken. Mit Aussicht sind natürlich die vielen asiatischen Touristen und die Paraglider gemeint. Nicht was ihr wieder meint. Apropos asiatische Touristen: Unsere Maschinen und die BCS Gilets sind nun auf gefühlten Hunderten von Bildern in Japan und Korea verewigt.

Hungrig waren wir jetzt dafür auf die „richtigen" Pässe. Der Grimsel (BE, VS/2165 M.ü.M) lag vor uns. Herrliches Wetter, Super Strecke – was kann da schief gehen? Wir wissen was: Spanische Cars mit 30km/h, Italienische Cars, Holländische Wohnwagen und viel Gegenverkehr.

Bei der Abfahrt vom Grimsel sahen wir bereits die Serpentinen der Furka (VS, UR/2431 M.ü.M). Grimsel runter, Furka rauf. Nach dem obligaten Halt auf dem Pass weiter Richtung Andermatt (Strassenzustand: Nicht der Rede Wert)

Da wir noch zu früh für das Endziel dieses Tages waren, legten wir noch einen Zwischenhalt am Fusse der Furka ein. Hier verabschiedete sich ein Fahrer von uns und nahm den Heimweg unter die Räder. Und dann kamen wir endlich an: Hotel Gotthard in Gurtnellen. Hier trafen wir dafür unseren „vermissten" Fahrer wieder.

Das von drei alten Damen (Schwestern) geführte Hotel ist weitherum bekannt für sein gutes Essen und die sauberen Zimmer. Auch wir wurden mit einem hervorragenden Nachtessen und gutem Wein verwöhnt. Anschliessend unterhielt uns eine der Schwestern mit einem Witze-Repertoir, das seinesgleichen sucht.

Zum Thema Unterhaltung sind wir im HOG Chapter Basel verwöhnt. Immer wieder dürfen wir uns auch an „internen" Anekdoten freuen, die die Beziehungsebene zwischen Mann und Frau auf eine erheiternde Art ausleuchten. Es sei sogar schon die Rede davon, dass dank zweier Personen für die „Die Memoiren des BCS" genug Material vorhanden sei.

Gut erholt nahmen wir am Sonntagmorgen fahrt auf Richtung Susten (UR, BE/2224 M.ü.M). Nachdem ein Idiot mit seiner Maschine unseren Road Captain in einer Kurve innen überholt hat, erlebte ich ihn (unseren Road Captain) auf dem Susten richtig sauer. Er sprach den Fahrer auf sein Verhalten an. Witzigerweise standen wir mit unseren Maschinen hinter diesen Fahrern, und ich konnte mich des Eindruckes nicht erwehren, dass es der Gruppe, zu der dieser Fahrer gehörte, nicht mehr richtig wohl war. Scheint Eindruck zu machen, eine Gruppe Harley Fahrer mit Grosspatch-Gilets.

Der Sonntag ist sonst schnell erzählt. Entlang des Brienzersees in Interlaken ein Halt. Verabschiedung von zwei Fahrern (FC Basel lässt grüssen). Weiter über Thun Richtung Schallenberg (BE/1167 M.ü.M). Mittagshalt in Unterlangenegg/Kreuzweg beim „Indianer". Weiter durch das Emmental Richtung Huttwil, Langenthal. Letzter offizieller Halt in Balsthal und über Passwang oder Hauenstein nach Hause.

Zwei sonnige Tage ohne Regen, über 700km ohne Unfall, 7 Pässe, Gutes Essen, Super Gesellschaft und Unterhaltung – was will man mehr?